Bobath Therapie
Die Bobath Therapie ist ein ganzheitliches Pflege- und Therapiekonzept, basierend auf neurophysiologischen Grundlagen. Es richtet sich an Menschen mit angeborenen, erworbenen Störungen des Zentralen Nervensystems oder anderen neurologischen Erkrankungen. In der Rehabilitation nach einem Schlaganfall und dadurch nötigen Behandlung einer Halbseitenlähmung (Hemiparese) zählt sie zu den am häufigsten angewendeten Therapieformen.
Der individuellen Situation des Betroffenen entsprechend, zielt die Bobath Therapie auf das Wiedererlernen der Bewegungsfähigkeit ab. Sie fördert damit die Selbstständigkeit des Betroffenen.
Für den Bobath-Ansatz ist das 24-Stunden Konzept charakteristisch. Die Arbeitsweise richtet sich dabei nicht nach zeitlich begrenzten Behandlungsterminen oder vereinheitlichten Techniken. Sie ergibt sich aus den individuellen, alltagstypischen Aktivitäten. Der Alltag wird somit zur permanenten Therapie.
Ziele der Bobath Therapie
Bei mehrfach schwer Betroffenen sind insbesondere die Sicherung der Vitalfunktionen und Vermeidung weiterer körperlicher Schäden das Ziel. Außerdem sollen Spastiken gehemmt und ein angepasster Muskeltonus wiederhergestellt werden. Weitere Ziele der Therapie sind:
- Anbahnung normaler, beidseitiger Bewegungen.
- Vermeidung einer Überbelastung der weniger betroffenen Körperhälfte.
- Normalisierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt.
- Anbahnung normaler Gesichts-, Mund-, Zungen- und Schluckmotorik.
- Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens.
Wirksamkeit der Bobath Therapie
Hinsichtlich der gängigen Behandlungsmethoden in der Rehabilitation liegen mehrere Studien vor.
Diese zeigen in einer großen zusammenfassenden Analyse, dass Rehabilitationsbehandlungen dem Patienten helfen, nach einem Schlaganfall wieder Selbständigkeit zu erlangen und nach Hause zurückzukehren.
In zwei Einzelfallstudien ist die Wirksamkeit der Behandlung des Gangbildes nach dem Bobath Therapie belegt worden (Lennon, 2001).
Die nachhaltige Effizienz der Schlaganfall-Rehabilitation bei geriatrischen Patienten, die stationär nach dem 24-Stunden Modell des Konzeptes behandelt worden sind, ist in der so genannten PASS-Studie beschrieben (Meier-Baumgartner et al., 2000).